Heißes Meisterschaftsspiel trotz oktoberlicher Kälte

„Built for October“ – Unter diesem Motto starteten die Laufer Wölfe in die Playoffs der Baseball-Bayernliga 2023

LAUF, 15.10.2023 – n der 20-Jahre-Jubiläumssaison wollte die erste Herrenmannschaft der Baseballabteilung im TV1877 Lauf an den Erfolg der Bayerischen Meisterschaft aus dem Jahr 2021 anknüpfen. Am vergangenen Sonntag konnten die ambitionierten Wölfe nun bestätigen, dass es sich bei Lauf um eine ernstzunehmende Größe in der bayerischen Baseballlandschaft handelt. Im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft konnte man sich gegen die Red Lions aus Schwaig bei München im heimischen Raiffeisen Stadion mit 5:2 durchsetzen.

Durch eine starke Leistung gegen die vier Konkurrenten in der Hinrunde konnten sich die Laufer Baseballer für die Playoffs im Frühherbst qualifizieren und ihren Anspruch „Gemacht für den Oktober“ unter Beweis stellen. Hier spielten die Haberloher gegen die Mannschaften aus Augsburg, Ingolstadt und Schwaig. Keine unbekannten Gesichter, denn gegen Ingolstadt spielte man bereits in der Vorrunde und Schwaig war mit hart umkämpften Spielen aus der Meisterschaftssaison 2021 noch gut im Gedächtnis der Laufer Wölfe geblieben.

Gegen Augsburg gewannen die Haberloher alle vier Spiele und auch beim Doubleheader in Ingolstadt konnte man die Siegesserie aus der Vorrunde fortsetzen. Mit dem klaren Ziel: Aufstieg in die zweite Bundesliga ließen die Schwaiger bei ihren Heimspielen allerdings nur einen Split, also einen Sieg und eine Niederlage der Laufer zu. Dem angestrebten Ziel entsprechend, reisten die Schwaiger zum Doubleheader in Lauf dann mit einem vollen Fan Bus und viel Getöse an, darauf eingestellt, die Meisterschaft frühzeitig klarzumachen.

Doch mit einer gewaltigen Kraftanstrengung der gesamten Mannschaft durchkreuzten die ersatzgeschwächten Wölfe die Pläne der Schwaiger und erreichten erneut eine Punkteteilung. So erkämpften sich die Laufer die Chance, in Ingolstadt aus eigener Kraft nach 2021 erneut den Titel zu holen. Doch Ingolstadt schenkte nichts her und schickte die Wölfe mit einem weiteren Split zurück nach Lauf.

Die Punkt- und Run-Gleichheit von Schwaig und Lauf machte ein Entscheidungsspiel nötig, das per Losentscheid nach Lauf vergeben wurde.

Bei den Wölfen erinnerte man sich sofort an das epische Finale in Garching 2021. Die Haberloher wollten sich von der verpassten Chance in Ingolstadt nicht entmutigen lassen und starteten mit Bestbesetzung aus jungen und alten Wölfen in das alles entscheidende Wochenende. Doch Playoff-Spiele wie in den USA, der Baseball-Heimat, spät im Oktober zu spielen, führt im klimatisch weniger begünstigten Deutschland immer wieder zu Problemen. So musste man am Samstagmittag die nicht leichte Entscheidung treffen, das mit Spannung erwartete Finale auf den Sonntag zu verschieben, denn das Feld war nach dem starken Regen nicht mehr bespielbar und die Verletzungsgefahr zu groß. Am Sonntagvormittag sollte dann endlich entschieden werden, wer in diesem Jahr den Pokal mit nach Hause nehmen darf.

Ein packendes Finalspiel

Bei eisigen Temperaturen traf um 12 Uhr der First Pitch des Laufer Werfers Jannis Harenz das Handschuhleder seines Catchers Matthias Weydenhammer. Am Vertrauen, das Headcoach Johannes Baßfeld dem 19 Jahre alten Starting Pitcher in so einer entscheidenden Situation entgegengebracht hat, lässt sich gut die Dynamik in der motivierten Laufer Mannschaft erkennen. Dank einiger Zugänge und einem starken Nachwuchs seit dem letzten Titel 2021, können die Wölfe eine Mischung aus alteingesessenen Haberlohern, die mit viel Erfahrung teilweise schon seit dem ersten Ligabetrieb der Wölfe vor 20 Jahren dabei sind, und einigen jungen Talenten aufstellen.

Im ersten Inning des Spiels trat die Laufer Defense bei den kalten Temperaturen allerdings noch etwas holprig auf und durch unglückliche Errors und ein paar Walks des Laufer Pitchers brachten die Schwaiger zum Spielauftakt zwei Runs nach Hause. Offensiv konnten die Laufer nicht sofort zurückschlagen und mussten sich erst an die platzierten Würfe des Schwaiger Pitchers gewöhnen.

Im zweiten Inning schien die Verteidigung wie ausgewechselt. Drei schnelle Aus später stand man wieder am Schlag und traf nun den Ball deutlich besser. In einem bärenstarken At Bat brachte Neuzugang Raphael Foof den Laufer Catcher nach Hause und die Wölfe schafften den Anschluss zum 2:1.

Auch im weiteren Verlauf des Spiels ließen die Wölfe in der Defensive nichts anbrennen. Jannis Harenz auf dem Mound blühte in diesem so wichtigen Spiel zur Höchstform auf und sammelte ein Aus nach dem anderen. Insgesamt konnte der junge Pitcher 13 Strikeouts verbuchen und schickte bis auf einen alle Schwaiger mindestens einmal durch seine Pitches direkt zurück ins Dugout. Trafen die Schwaiger dann doch einmal den Ball, hatte der Laufer Werfer eine meisterschaftswürdige Defense im Rücken, so warf beispielsweise Short Stop Rin Koyama über den Verlauf des Spiels vier Schwaiger an der ersten Base aus.

Dennoch lagen die Red Lions bis zur Hälfte des Spiels weiterhin in Führung und der Heimmannschaft war klar: Runs müssen her.

Im fünften Inning fasste sich dann Laufer First Base Man Manuel Pielenhofer mit Läufern auf Zwei und Drei ein Herz. Er behielt die Nerven und steckte ein Single durch das Infield zur so wichtigen 2:3 Führung. Im selben Inning konnte Pielenhofer, zwei Jahre zuvor aus Regensburg zu den Laufern gekommen, sogar selbst noch seinen Fuß zum 2:4 Spielstand auf die Homeplate setzen.

Man merkte den Laufern an, wie sehr sie sich nach dem Gefühl von 2021 sehnten und so startete das siebte Inning mit einem sehenswerten Sliding Catch von Spielertrainer Johannes Baßfeld im Center Field, gefolgt von einem sogenannte Caught Stealing durch den starken Arm von Matthias Weydenhammer wenig später.

Es war klar wie die Luft an diesem Tag: Diese Meisterschaft wollten sich die Laufer nicht mehr nehmen lassen. Auch eine kurze Regenunterbrechung im vorletzten Inning nahm den Wölfen nicht die Leichtigkeit und den Spielspaß, mit denen sie dieses Finalspiel bestritten.

Knapp zweieinhalb Stunden nach First Pitch stand es in einem hochklassigen Spiel 2:5 für die Haberloher. Damit waren die Laufer Wölfe im neunten Inning noch drei Aus von der zweiten Bayerischen Meisterschaft in drei Jahren entfernt. Vor euphorischer Kulisse hatte Phillipp Weydenhammer, der in dieser Saison mit insgesamt sechs Homeruns vor allem die Offensive der Wölfe angetrieben hatte, die Ehre, den Ball zum letzten Aus des Spiels von der dritten Base in den Handschuh von Manuel Pielenhofer zu feuern.

Und so sollte der Traum von der Heimmeisterschaft tatsächlich wahr werden. Die Sonne brach durch die Wolken und die Laufer Wölfe krönten ihre Jubiläumssaison mit der höchstmöglichen Auszeichnung in der Liga. Das komplette Spiel findet ihr auch auf unserem YouTube-Kanal.

Am Ende dieser Saison kann Coach Baßfeld stolz sein auf eine Mannschaft, die sich durch Siegeswillen und vor allem Teamgeist in der Bayernliga bis ganz nach oben kämpfen und zeigen konnte: Ja, im Oktober läuft‘s. Auf den Aufstieg in die zweite Bundesliga wird man wohl wie bereits 2021 aus personellen Gründen verzichten, lässt hierbei Schwaig den Vortritt und wünscht viel Erfolg für die nächste Saison.

Für die Wölfe geht es nun erst einmal in die Winterpause, in der Blessuren der Saison auskuriert werden können und später in der Hallenvorbereitung die Basis für eine ähnlich erfolgreiche Saison 2024 gelegt werden soll.

Für Lauf spielten: Johannes Bassfeld, Raphael Foof, Fabian & Jannis Harenz, Rin Koyama, Dominik Leipold, Manuel Pielenhofer, Chris Settles,  Dennis Skudlarek, Milo Ungethuem, Philipp & Matthias Weydenhammer

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